1956: Harry Glaß trägt den Namen Klingenthals als Wintersportregion in die Welt hinaus. Aber eigentlich fing alles schon viel früher an. 1886 ließ sich der Klingenthaler Oberlehrer Erwin Beck ein erstes Paar Skier bauen und 1906 entstand der erste Wintersportverein und darauf eine regelrechte Wintersportbewegung. 1929 lenkte Klingenthal mit den Deutschen Ski- und Deutschen Heeresmeisterschaften die Aufmerksamkeit in unsere Berge. Aber erst Harry Glaß trug die Nachricht in die Welt hinaus, von Klingenthal, dem Wintersportort. Seine Bronzemedaille in Cortina ’d Ampezzo 1956 war der Auftakt für einen Klingenthaler Siegeszug. Über zwanzig Medaillengewinner bei Olym-pischen Winterspielen und Weltmeisterschaften hat die Stadt am Aschberg stolz vorzuweisen.
Aschberger Land 17 (1999) Skispringen
Seit 23 Jahren bin ich Jurymitglied beim Internationalen Akkordeonwettbewerb Klingenthal. Häufig kam ich auch mit Teilnehmern und drei Mal gaben wir Konzerte mit Det Danske Harmonika Ensemble. Darüber hinaus hielt ich auch einige Fachvorträge.
Den Internationalen Akkordeonwettbewerb Klingenthal habe ich immer als den wichtigsten Wettbewerb der Akkordeonmusik der Welt gesehen. Unter anderem auch deshalb, weil der Klingenthaler Wettbewerb in Kategorien unterteilt ist, beginnend mit Kindern bis hin zu professionellen Musikern.
Im Jahr 1977 kam ich das erste Mal nach Klingenthal und war vom Niveau der Wettbewerbe beeindruckt. In den folgenden Jahren nahm ich den Internationalen Akkordeonwettbewerb Klingenthal immer als Maßstab für die weltweite Entwicklung der Akkordeonmusik. In den letzten Jahren gelangte ich zu der Ansicht, daß einige Änderungen den Klingenthaler Wettbewerb bereichern könnten.
In den Kategorien für Kinder und Jugendliche sollte man wie jetzt auch weiterhin Akkordeonfachleute in den Jurys einsetzen. In der Kategorie IV (Erwachsene, die Red.) ist es meiner Meinung nach an der Zeit, auch andere Musikexperten zuzulassen. Beispielsweise könnte eine Jury aus folgenden Personen bestehen: ein symphonischer Dirigent, ein Mitarbeiter der Deutschen Grammophon, einen Vertreter einer internationalen Konzertagentur und ein professioneller Solist oder herausragender Musiker. Denn, wollen wir erreichen, einen Akkordeonsolisten in die Reihen der international anerkannten und auftretenden Musiker zu bringen, dann brauchen wir genau diese Leute, um die besten Musiker auszuwählen. Solange nur Akkordeonfachleute die Jury stellen, besteht immer der Verdacht, daß sich persönliche Interessen einflechten und so das Endergebnis verfälschen.
Desweiteren sollten die Kategorien Vb und VI (Gemischte Ensembles und Virtuose Unterhaltungsmusik) für die Nutzung von Midi-Geräten geöffnet werden. Diese haben sich heute im Unterhaltungsgenre etabliert und würden die genannten Kategorien wesentlich bereichern und zudem den Unterhaltungswert steigern.
Zu guter Letzt finde ich, daß das Organisationskommitee eine „organisierte“ Abschlußfeier veranstalten sollte, auf der Teilnehmer, Juroren und Organisatoren in einer entspannten Atmosphäre zusammensitzen, sich unterhalten oder zu Musik in angenehmer Lautstärke tanzen können.
Jeanette Dyremose
Aschberger Land 17 (1999)