27.12.2015. Ein voller Erfolg war der 6. Mundart- und Filmabend des Heimatvereins am 27. Dezember, der wieder von Thorald Meisel und Claus Dunsch präsentiert wurde. Nachdem Georg Carsten Eibisch als Zwotaer Nachtwächter die Gäste im ausverkauften Walfisch-Saal auf den Abend eingestimmt hatte, gestaltete zunächst die Mundharmonikagruppe Vogtland unter Leitung von Jürgen Just einen musikalischen Part, der auch dem 15-jähigen Bühnenjubiläum des Ensembles gewidmet war.
Claus Dunsch und Thorald Meisel schlugen dann den Bogen zum zweiten Jubiläum des Abends, der 1930 gegründeten Waldbühne auf dem Zwotaer Herrenberg. Dazu hatten sie mit Doris Meinel, Annerose Gruhle und Lothar Schwarz ehemalige Akteure der Volksspielkunstgemeinschaft eingeladen, die in einer Gesprächsrunde über das Theatergeschehen jener Zeit in Zwota informativ und unterhaltsam berichten konnten. Letzter Programmpunkt vor der Pause war dann ein gut viertelstündiger Zusammenschnitt von Theateraufführungen, die Georg Carsten Eibisch ab 2008 im Hof der ehemaligen Denk-Brauerei organisiert hatte.
Nach der Pause stand das Jubiläum der Waldbühne auch theatralisch und musikalisch im Mittelpunkt, wobei Claus Dunsch stets die verbindenden Worte sprach. Eröffnet wurde das Programm mit Ausschnitten aus dem 1932 uraufgeführten Heimatstück „Die wir aus rauher Wurzel sind entstanden“ von Felix Renker. Lothar Schwarz las den Prolog, Georg Carsten Eibisch und Thorald Meisel spielten eine Szene als Nachtwächter Baumann und Hammerschänkenwirt Schöniger.
Dem schloss sich eine Szene aus dem Stück „Das klingende Tal“ an: Mario Knoth (Schmied) und Danilo Kaune (Köhler) als böhmische Exulanten sowie Rene Goram als Hammerschänkenwirt, Esther Meinel als dessen Frau und Sophia Sünderhauf als deren Tochter – dazu Judith Sander als Gutsbesitzerin Juliane Mirus und Thorald Meisel als Amtmann des Schlosses Voigtsberg.
Auch die Musik im zweiten Programmteil nicht zu kurz: Yvonne Deglau und Lothar Schwarz sangen ein Medley aus „Zum weißen Röß’l“, begleitet von Rico Schneider (E-Piano) und Richard Wunderlich (Akkordeon). Judith Sandner las dazu eine Zeitungskritik von der Röß’l-Aufführung 1931 auf der Waldbühne.
Ein weiterer Höhepunkt das Abends war eine von Andrea Meisel und Holger Deglau gestaltete Szene als Luise und Ferdinand aus Schillers „Kabale und Liebe“. Zum 25-jährigen Jubiläum der Waldbühne 1955 hatten Doris Meinel und Lothar Schwarz diese Rollen gespielt.
Den Abschluss des kurzweiligen Programms bildete ein von Claus Dunsch gedrehter Film über den Zwotaer Mundartdichter Max Schmerler und dessen Jugendliebe Anna Meinel, in dem auch die Waldbühne ein Thema war. Anna Meinel wurde dabei von Annerose Gruhle gespielt, die Rolle von Max Schmerler hatte Thorald Meisel übernommen. (mvz)
PS: Wegen der großen Nachfrage für den Mundart- und Filmabend gibt es für dieses Jahr Pläne, am 27. Dezember 2016, zwei Veranstaltungen durchzuführen – 14 Uhr und 19 Uhr.