Andreas Wellinger – doppelter Sieger in Klingenthal
Andreas Wellinger mit zwei Siegertrophäen
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Andreas Wellinger – doppelter Sieger in Klingenthal

Klingenthal, 03.10.2013. Andreas Wellinger hat sich mit seinem Sieg beim Finale des FIS Grand Prix in Klingenthal auch den Gesamtsieg im Grand Prix-Ranking gesichert.

Hinter dem 18-jährigen Deutschen, der seinen dritten Tagessieg beim fünften Grand Prix-Springen der Saison feierte, sicherte sich Andreas Kofler aus Österreich vor 8.358 Zuschauern den zweiten Platz. Janne Ahonen aus Finnland gelang mit seinem dritten Rang die erste Podestplatzierung seit 2010. Im FIS Grand Prix stand die Skisprunglegende letztmals in Hinterzarten 2007 auf dem Podium.
Andreas Wellinger erwischte bei stürmischen Bedingungen in der Vogtland Arena zwei großartige Sprünge, lag nach dem ersten Durchgang mit 135,5 Metern bereits in Führung. 133,0 Meter im Finale brachten 261,9 Punkte und damit 4,4 Zähler Vorsprung vor Kofler. Der Österreicher, mit der frühen Startnummer 14 ins Rennen gegangen, lag mit seinem Sprung auf 133,0 Meter im ersten Durchgang fast eine Stunde lang deutlich in Führung, bewies mit seinem zweiten Versuch auf 133,5 Meter Konstanz.
Ahonen rollte das Feld im Finale von hinten auf. Nach 127,0 Metern im ersten Durchgang noch auf Platz 14, katapultierte sich der 36-jährige mit 130,5 Metern noch nach vorn und sicherte sich mit 245,0 Zählern hauchdünn um 0,4 Punkte Rang drei vor Severin Freund (GER). Dem Deutschen war mit 136 Metern im Finale der weiteste Sprung des Tages geglückt.
Der Slowene Jernej Damjan, als Gesamtführender nach Klingenthal gekommen, hatte nach 101,0 Metern keine Chance auf den Finaldurchgang und musste Wellinger tatenlos passieren lassen.

Der neue Sommer-Champion Andreas Wellinger war am Ende eines windigen Tages zufrieden: "Das ist extrem schön hier zu gewinnen, besonders wichtig ist mir hier aber, dass mir zwei wirklich gute Sprünge gelungen sind. Entscheidend ist für das ganze Team jetzt der Winter, der Teamgeist bei uns stimmt absolut. Ich denke, dass Jernej Damjan heute etwas Pech mit den Bedingungen hatte und bei mir hat alles gepasst. Bei allen Sprüngen des Sommers auf dem Podium zu stehen ist sensationell. Ich verspüre keinen Druck, wenn’s kommt dann kommts und wenn nicht, dann habe ich ja noch eine ganze Weile Zeit. Wenn man dann zweimal die deutsche Hymne hört ist das natürlich ein extrem geiles Gefühl."

Auch Andreas Kofler war die Erleichterung nach seinem ersten Podestplatz seit Dezember deutlich anzumerken. Im Grand Prix stand er gar seit 2008 nicht mehr unter den besten drei: „Das freut mich, dass ich wieder einmal bei einer Pressekonferenz sein darf. Meine Leistung heute war sehr gut, das war ein Schritt nach vorne, besonders im Vergleich zum Training gestern. Der momentane Werdegang ist sehr positiv und ich freue mich jetzt  auf die nächsten Wettkämpfe, die sind ja dann im Weltcup. Man hat hier gesehen, dass wir wieder näher zusammenrücken, wir alle im ÖSV Team sind sehr motiviert".
Janne Ahonen schien unterdessen selbst ein wenig überrascht: „Ich bin sehr zufrieden mit meinem ersten Podest nach dem Comeback. Es ist früher passiert, als ich erwartet hätte. Ich habe immer noch sehr viel zu tun, aber dieser Erfolg gibt mir sehr viel Selbstvertrauen. Die letzten drei Jahre waren sehr schwierig für das finnische Team und ich freue mich, wenn ich mit meinem Erfolg der Mannschaft helfen kann. Auch die anderen finnischen Springer werden wieder stärker und früher oder später werden wir wieder ein sehr starkes finnisches Team sehen.“

Für das tschechische Team flog Jan Matura auf den fünften Platz, verpasste das Podest nur um 2,9 Punkte. Die polnische Mannschaft musste zwar einen durch Windpech verursachten letzten Platz von Weltmeister Kamil Stoch verkraften. Dawid Kubacki, Maciej Kot, Stefan Hula und Klemens Muranka  auf den Plätzen 6, 7, 9, 11 bestätigten dennoch den starken Eindruck der vergangenen Monate. Luft nach oben hat Gregor Schlierenzauer. Der Rekord-Weltcupsieger aus Österreich musste sich beim ersten Saison-Wettkampf mit Platz 12 begnügen, ließ damit aber zumindest Lokalmatador Richard Freitag auf Platz 14 hinter sich.
Enttäuschend verlief die Weltcup-Generalprobe für die Norweger, für die Rune Velta als 21. das beste Ergebnis einfuhr. Mackenzie Boyd-Clowes (CAN), in der Qualifikation noch Überraschungsdritter, kam auf Platz 23.
In der Grand Prix-Gesamtwertung brachte Andreas Wellinger mit 440 Punkten 21 Zähler Vorsprung vor Jernej Damjan und 117 vor dem Drittplatzierten Anders Bardal (NOR) ins Ziel. Matjaz Pungertar sicherte sich vor allem dank seines starken Saisonstarts Rang vier, während Krzysztof Biegun als bester Pole Fünfter wurde. In der Nationenwertung setzte sich das Deutsche Team am Ende klar vor Polen und Slowenien durch.

© VSC Klingenthal, Online Magazin (2013)

 

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