Noch immer vom Skisprung-Fieber gepackt
Sympathieträger des Skispringens: Simon Ammann
© Swiss-Ski

Noch immer vom Skisprung-Fieber gepackt

15.05.2015. Simon Ammann, der zweifache Skisprung Doppel-Olympiasieger, hat sich im Anschluss an die vergangene Saison viele Gedanken über seine Zukunft gemacht. „Nach der sehr intensiven letzten Saison habe ich mir ganz bewusst viel Zeit genommen, um mich zu Erholen und über meine Zukunft nachzudenken. Die lange Saison, mein Sturz und der schwierige Weg zurück auf die Schanze, haben sehr viel Energie gekostet. Ich wollte zunächst mit den Personen aus meinem engsten sportlichen und privaten Umfeld eine detaillierte Standortbestimmung vornehmen, und erst danach eine endgültige Entscheidung treffen.“

„Als ich mich von der intensiven Saison erholt und zahlreiche Gespräche geführt hatte, kam ich nach eingehender Analyse zum Schluss, noch immer vom Skisprung-Fieber gepackt zu sein“, bestätigt Simon Ammann. „Auch abseits der Schanze haben sich mir viele interessante Perspektiven eröffnet, aber mein Beruf als Skispringer bereitet mir noch immer sehr viel Freude. Vielleicht sehe ich meinen Sport nach all den Jahren mehr als Beruf an, denn als Leidenschaft, aber ich bin nun an einem Punkt angelangt, an dem ich absolut bereit und motiviert bin, den anstrengenden Trainingsblock des Sommers anzugehen. Die Tatsache im vergangenen Winter nach dem Sturz noch gesprungen zu sein, ist eine immens wichtige Voraussetzung dafür."

Ein ausschlaggebender Punkt in der Entscheidungsfindung waren die guten Resultate zu Beginn der vergangenen Saison. „Mit meinen sechs Podestplätzen im letzten Winter habe ich die Bestätigung, noch immer in der absoluten Weltspitze um den Sieg mit zu springen. Und Noriaki Kasai macht es uns mit seinen 42 Jahren auf eine wunderbare Art vor, wie es auch in diesem Alter noch Sinn machen kann, Spitzensport zu betreiben. Nach der nicht wunschgemäss verlaufenen Olympiasaison war es für mich enorm wichtig, die Sicherheit auf absolutem Top Niveau Springen zu können, wiederzuerlangen. Ich kann mich weiterhin auf ein optimales sportliches Umfeld verlassen und auch im Bereich Material sind wir auf einem sehr guten Niveau“, ist Simon Ammann überzeugt.

Zusammen mit seinen Teamkollegen hat Simon Ammann das Sommertraining im Bereich Kraft und Kondition schon seit zwei Wochen wieder aufgenommen. Bis er seine ersten Sprünge auf der Schanze absolviert, dauert es aber noch einen Monat: „Ich nehme mir eine etwas längere Auszeit vom Springen, um mich meiner zweiten grossen Leidenschaft, dem Fliegen, widmen zu können. Ich bereite mich derzeit auf die Airliner-Theorieprüfungen vor und werde die kommenden zwei Wochen in England verbringen. Die fliegerische Weiterbildung beansprucht neben dem Training, der Familie und meinem spannenden Verwaltungsratsmandat bei den Toggenburger Bergbahnen viel Zeit, welche ich in dieser Phase des Sommertrainings aber gerne aufbringe“.

Swiss-Ski freut sich über den Entscheid, wie Disziplinenchef Berni Schödler bestätigt: „Für unsere jungen Athleten ist es sehr wichtig, von einem Ausnahmeskispringer wie Simon Ammann profitieren zu können. Er lebt mit seinem Engagement und seinem Leistungswillen den jungen Athleten vor, was es braucht, um in der absoluten Weltspitze zu bestehen. Ich bin überzeugt, dass Simon Ammann von den Impulsen der Rochade im Trainerteam profitieren kann und diesen mit seinem Entscheid weiteren Aufwind geben wird."

Wie lange Simon Ammann weiter springen wird, lässt er bewusst offen: „Sobald ich spüre, dass der Zeitpunkt für einen Rücktritt gekommen ist, werde ich auf meine Entscheidung zurückkommen. Wann das sein wird, werden wir sehen. Nun freue ich mich auf den Start des Sommertrainings und steige voll motiviert in die Vorbereitung auf den Sommer Grand Prix und die kommende Wintersaison“.

© Swiss-Ski, Online Magazin (2015) Skispringen

 

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