Vorbericht. Am 24. August 2001 wird Klingenthal zum vierten mal Gastgeber für den Sommer Grand Prix in der Nordischen Kombination sein. Diese Wettkampfserie, die 1998 als „Mitteldeutscher Sommer Grand Prix“ durch den VSC Klingenthal und den SK Wernigerode ins Leben gerufen wurde, trägt nun schon zum zweiten Mal den offiziellen Titel FIS Sommer Grand Prix, was das Interesse des Internationalen Skiverbandes (FIS) an der Durchführung einer Sommerserie zeigt. Der Grand Prix erlebt in diesem Jahr seinen Auftakt in Klingenthal.
Am Freitag, dem 24. August erfolgt der Start des Rennens um 16.00 Uhr wieder im Stadtzentrum von Klingenthal. Wie im letzten Jahr werden die weltbesten Nordisch-Kombinierten rund eine halbe Stunde später im Ziel am Berggasthaus „Schönen Aussicht“ erwartet. Um 18.00 Uhr beginnt dann der zweite Teil der Kombination – das Springen auf der Vogtlandschanze.
Ca. 22.00 Uhr werden die Sieger auf der „Gröndner Körbe“ geehrt. Sicher möchte dann auch wieder der Vorjahres-Sieger und Weltcup-Gewinner der Saison 2000/2001, Felix Gottwald aus Österreich, auf dem Treppchen stehen.
Die weiteren Stationen des diesjährigen Grand Prix sind: 26. August Steinbach-Hallenberg/Oberhof, 29. August Winterberg, 1. September Ramsau und am 2. September Berchtesgaden. Die Veranstalter rechnen mit der Beteiligung von Sportlern aus über 15 Nationen und hoffen natürlich auf reges Zuschauerinteresse.
© VSC
Klingenthal Magazin 23 (2001)
FIS-B-Weltcup Nordische Kombination am 4. und 5. Januar 1997
Von Andreas Hille
Das erste Wochenende des neuen Jahres wird sicher volle Parkplätze in und um Mühlleithen sichern. Nicht nur, daß bei hoffentlich ordentlich Schnee viele aktive Skifahrer sich an den Liften und den gespurten Loipen tummeln: ein besonderes Ereignis steht ins Haus. Anziehungspunkt aus zweifacher Sicht wird die völlig umgebaute Vogtlandschanze sein. Nach nur sechsmonatiger Bauzeit wird die Schanze offiziell für den Winterbetrieb eingeweiht und das noch mit einem hochkarätigen Wettbewerb: der B-Weltcup in der Nordischen Kombination. Über 80 Aktive aus 15 Ländern werden um die begehrten Punkte für die Weltrangliste kämpfen. Der Sprungwettkampf am 4. Januar um 13.30 Uhr wird sicher der Höhepunkt des Wochenendes sein, bevor am darauffolgenden Sonntag um 10 Uhr der Beste des Vortages auf der Schanze seinen ersprungenen Vorsprung auf der 15-km Strecke gegen seine Konkurrenten verteidigen muß.
Die Vogtlandschanze ist seit 1971 unverändert geblieben, mit der rasanten Entwicklung des Skispringens, man denke nur an den V-Stil, konnte sie nicht Schritt halten. Die Sicherheitsvorschriften, insbesondere die Breite und das Profil des Aufsprunghanges entsprachen nicht mehr den Anforderungen. Das Zertifikat der FIS, sozusagen der TÜV für Sprungschanzen, war abgelaufen, ein neues auf die alte Schanze nicht zu kriegen. So machten sich die Umbauarbeiten erforderlich, bevor es im Vogtland ganz aus wäre mit internationalem Flair im Wintersport. Zudem bleibt die Schanze als einzige Trainingsschanze für die Sportler am Stützpunkt Klingenthal. Nun sind die Umbauarbeiten fast abgeschlossen und man wartet wieder auf das Signal »Schanze frei« für den ersten Springer! Welche Weite er dann beim ersten Sprung erreichen wird, weiß keiner vorher zu sagen. Die Schanze läßt jedoch mehr zu als vorher. Der alte Schanzenrekord wird nicht lange Bestand haben. Mit einem projektierten K-Punkt von 80 Metern sind so zehn Prozent noch einmal dazu zu rechnen, um die 90 Meter dürften erreichbar sein. Sehr wahrscheinlich ist auch, daß sich an diesem Wochenende ein Sportler einer anderen Nation als Deutschland, erstmals in die Rekordliste einschreiben lassen wird.
Noch ist die Schanze allerdings eine Baustelle und wenig kündet in der Öffentlichkeit von diesem Ereignis. Viele Skisportfreunde aus den Vereinen werden aktiv in der Vorbereitung und Durchführung mithelfen. Man will den Sportlern und Gästen ein echtes Erlebnis schaffen, um vor allem den Verantwortlichen der FIS zu zeigen: Klingenthal ist noch da und will wieder mitreden bei der Austragung von internationalen Veranstaltungen. Ein Weltcup im Langlauf wird mittelfristig wieder ins Auge gefaßt. Daß Klingenthal immer ein guter Veranstalter war, wissen viele, auch der Verantwortliche der FIS, der als technischer Delegierter hier sein wird. Reiner Eberlein aus Österreich hatte im Februar ’92 die gleiche Funktion, als beim »Alpencup« die Hatz um die Siegertrophäen begann. Daran erinnert man sich immer gern. Und, so hoffen viele, auch an den B-Weltcup 1997 der Nordisch Kombinierten.
Kulturbote 3 (1996)